Rechtsanwältin mit Herz und Kampfgeist
Wie es der Zufall wollte, habe ich mich zur „Stunde Null“ der Einführung des sogenannten „Hartz IV“-Gesetzes in Kassel selbständig gemacht. Das war am 01.01.2005 und seitdem habe ich mich dem Sozialrecht verschrieben. Im Studium der Rechtswissenschaften wird das Sozialrecht selbst nicht gelehrt, weshalb es auch in der Anwaltschaft eher stiefmütterlich behandelt wird. Mir macht dieses Fachgebiet sehr viel Spaß – insbesondere das Verständnis für die oftmals existenziellen Probleme meiner Mandanten und das Aufzeigen und Entwickeln von Lösungsstrategien.
Im Verlaufe meines Berufslebens habe ich Schulungen von Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen durchgeführt und arbeite eng mit vielen von ihnen zusammen. Gerade im Sozialrecht ist es wichtig, dass Betroffene ein niederschwelliges, vielfältiges, aber auch kompetentes Beratungsangebot erhalten und die Netzwerke Hand in Hand zusammenarbeiten. Exemplarisch zu nennen sind etwa die Allgemeine Sozialberatung des Diakonischen Werkes Kassel, die Allgemeine Sozial- und Lebensberatung Caritas, die Beratungsstellen des Kulturzentrums Schlachthof, die Beratungsstelle Bewusste Elternschaft oder der Verein Frauen informieren Frauen e.V. sowie diverse Frauenhäuser.
Meine beruflichen Schwerpunkte sind Bürgergeld (ehemals „Hartz IV“), Sozialhilfe, Erwerbsminderungsrente, Schwerbehindertenrecht und Pflegerecht. Die angrenzenden Bereiche Wohngeld, Kindergeld mit Bezug zum Freizügigkeitsrecht und Unterhaltsvorschuss bearbeite ich ebenfalls.
Nachdem mein Kollege Langefeld, mit dem ich eine Bürogemeinschaft hatte, 2017 verstorben ist, habe ich sein Dezernat Ausländer- und Asylrecht übernommen und als zusätzliches Standbein aufgebaut. Mit dem Asylbewerberleistungsgesetz hat es auch eine Schnittstelle zum Sozialrecht. Dieses Rechtsgebiet ist eine wunderbare Ergänzung zum Sozialrecht, da man auch hier mit Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen mit den Mandanten zusammenarbeitet.
In meiner Freizeit schalte ich auf dem Fahrrad ab. Der Radsport begleitet mich schon mein gesamtes Leben, anfangs BMX und Mountain Bike, seit dem Studium habe ich die Liebe zum Rennradsport gefunden. Ein Sport, bei dem Ausdauer und Leistungsfähigkeit gefragt ist, vor allem auf den schweren Passfahrten in den Alpen. Die Zeit auf dem Rad nutze ich nicht nur, um Kraft zu tanken. Ich denke dabei auch gerne und effektiv über Rechtsfragen bei schwierigeren Fällen nach oder strukturiere mir eine Klage- oder Berufungsbegründung, die ich anschließend nur noch zu Papier bringen muss.
Biografisch kann ich abschließend sagen, dass ich in Kaufungen aufgewachsen bin und in Kassel auf dem Engelsburg-Gymnasium mein Abitur gemacht habe. Anschließend habe ich ein Semester Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Recht und Geschichte an der FU Berlin studiert. Dort habe ich dann aber meine eigentliche Berufung zu den Rechtswissenschaften erfahren, als ich einige Vorlesungen in diesem Fachbereich gehört habe. Ich wechselte das Studienfach und studierte an der Landgraf-Phillips-Universität in Marburg weiter, wo ich mit Freischuss mein Erstes Juristisches Staatsexamen 2001 abschloss. Das Rechtsreferendariat absolvierte ich am Landgericht Arnsberg/NRW, wobei die Anwaltspflichtstationen bei Kolleg:innen in Kassel durchgeführt habe.